Abgeschickt von Dave B am 21 Mai, 2002 um 09:58:45
Antwort auf: WAS IST DER SINN? von bowman am 19 Mai, 2002 um 21:38:35:
Zu: Was ist der Sinn
Manchmal frage ich mich, wie soll aus dieser Welt jemals eine Einheit werden,
wenn sogar Menschen wie die "esperantisten" ( Welch grausame Isolierung durch
solche Begriffe entsteht !! ) sich lieber allein für sich halten statt sich in
der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Sicherlich ist Esperanto nicht mit Hinblick auf eine kleine auserwählte Gruppe
entstanden, sie wird aber nur von einer solchen zur Kenntniss genommen. Mal
erhrlich, wer kennt denn etwas von Esperanto draussen in der Welt? Die Sprache
macht doch nur einen Sinn, wenn sie dort benutzt wird, wo viele verschiedene
Menschen aufeinander-treffen. Wenn der jugendliche Türke sich mit dem
russischem Auswanderer und dem deutschem Skin in Kreuzberg auf Esperanto
unterhalten kann. Sprache muß gelebt werden, nicht organisiert. Ich frage mich, ähnlich wie Tanja in dem Start dieses Threads: Wo ist die Präsenz?? Wo sind die Sprecher?? Wo höre, erlebe ich Esperanto in meinem Leben?? Ich will mich nicht in einem geschlossenem Kreis einer Sprache widmen, ich will sie auf der Strasse hören. Ich will während des Karnevals der Kulturen ein Bild von
Esperanto bekommen, es hören, sehen, spüren und riechen.
Für mich ist Werbung hier unerlässlich: sichtbar, aggressiv, provozierend muß
sie sein. Jeder kann sich informieren, das ist wahr, ABER: ER WIRD ES NICHT
TUN!! Er tut es nicht, weil niemand ihn mit der Nase drauf stösst, und solange
das nicht passiert wird Esperanto weiterhin von einer kleinen Gruppe gepflegt
und gehegt werden wie ein verborgener Garten.
500 000 Menschen verfolgen eine Veranstaltung wie den Karneval der Kulturen
selbst bei schlechtestem Wetter. Alle diese Menschen sind an einer
multikulturellen Welt interessiert, davon fasziniert. Menschen aus aller
Herren Länder, Kulturen, Sprachen. Warum wird denen nicht gezeigt, dass es
Esperanto gibt?? Sind die "Esperan(sepera)tisten" so wenige?? Gibt es keine
Gemeinsamkeiten mit den teilnehmenden Gruppen??
Die Verfolgung frei denkender Menschen ist in Europa vorbei: Stalin, Hitler
usw. sind Geschichte; wir leben in einem Land, in dem man nach demokratischen
Regeln seine Meinung kundtun kann, ohne mit Verfolgung rechnen zu müssen
(sonst wäre Esperantoland nicht möglich). Niemand braucht sich aus Angst zu
verstecken. Also: Raus auf die Strasse, zeigt euch, lasst von euch hören, seid
laut, jeden Tag!!!
Viele Grüße
Dave B