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Sprachpolitik
Nobelpreisträger auf Wahlzettel ohne Professorentitel

03.06.2009

Benachteiligung von "Europa - Demokratie - Esperanto" durch Bundeswahlleiter?

Der Spitzenkandidat von "Europa - Demokratie - Esperanto" (EDE), Prof. Dr. Reinhard Selten, bisher einziger deutscher Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften, ist auf dem Europawahlzettel ohne seinen Professorentitel aufgeführt. Demgegenüber treten laut Wahlzettel in den verschiedenen Bundesländern zumindest sieben weitere Professoren - im Amt oder im Ruhestand - zur Wahl an, deren Professorentitel vor ihrem Namen genannt werden. (Vgl. z.B. den Berliner Wahlzettel und die Landeslisten der CDU beim Bundeswahlleiter)

"Verletzung des Grundsatzes der Chancengleichheit"

Der Vorsitzende von EDE, Manuel Cebulla, sieht hierin eine "eklatante Ungleichbehandlung und Verletzung des Grundsatzes der Chancengleichheit"; auf dem Wahlbewerberformular war Selten mit seinem Professorentitel eingetragen worden.

Erst seit heute auf Internetseiten mit Professorentitel

Wie Cebulla mitteilt, habe er vor längerem einen Anruf aus dem Büro des Bundeswahlleiters erhalten mit der Behauptung, dass auf den Stimmzetteln kein Professorentitel vor dem Namen erscheinen dürfe. Als er später feststellte, dass andere Kandidaten auf dem Stimmzettel mit Professorentitel aufgeführt sind, habe er sich mit seinem Widerspruch am 13. Mai an das Büro des Bundeswahlleiters Roderich Egeler gewandt. Bisher sei keine Reaktion erfolgt; auch auf den Internetseiten des Wahlleiters war trotz entsprechender Zusage der Professorentitel von Reinhard Selten bis zum 3. Juni, 11 Uhr, nicht eingefügt worden; dies ist am 3. Juni bis 14.30 Uhr erfolgt. (Dort sind Verweise zu Wahlbewerbern mit "Prof. Dr." z. B. bei CDU, DKP, ödp und 50Plus zu finden.)

EDE fordert stärkere Förderung von Esperanto

Die Vereinigung "Europa - Demokratie - Esperanto" setzt sich für eine stärkere Förderung der internationalen Sprache Esperanto in Europa ein. Hierbei wird auf die zunehmende Verbreitung von Esperanto verwiesen. Diese internationale Sprache wird heute von Menschen in etwa 120 Ländern weltweit gesprochen - selbst die chinesische Regierung veröffentlicht täglich Nachrichten in Esperanto auf ihren Internetseiten.

Wikipedia in Esperanto: 114.000 Artikel

Die Esperanto-Wikipedia umfasst derzeit 114.000 Artikel und hat damit Platz 22 unter den verschiedensprachigen Wikipedia-Versionen inne. Internationale Esperanto-Veranstaltungen werden zunehmend größer, wie zuletzt über Pfingsten der Europäische Esperanto-Kongress mit 350 Teilnehmern aus über 20 Ländern in der "Esperanto-Stadt" Herzberg am Harz gezeigt hat.

Esperanto als Wahlfach an Schulen

"Europa - Demokratie - Esperanto" plädiert als ersten Schritt für die Einführung von Esperanto als Wahlfach an Schulen und die gezielte Förderung von Esperanto-Sprachkursen für die Bürger der EU. Da Esperanto leicht erlernbar ist, unterstütze dies den direkten Dialog der europäischen Bürger. Esperanto könne zum Entstehen einer europäischen Öffentlichkeit beitragen und die Demokratie in der EU fördern.

Benachteiligung von Esperantosprechern

In der bisherigen Geschichte war Esperanto in mehr als einem Dutzend Ländern das Ziel von Benachteiligung und Verfolgung. In Deutschland wurde Esperanto 1933 aus den Schulen verbannt und war bis zum Kriegsende verboten. Ein erneutes Verbot traf Esperanto in der DDR von 1949 bis 1961.

EU-Kommission: Ausschluss von Esperanto aufgehoben

Die Kommission der Europäischen Union schloss 2005 in ihrer " Rahmenstrategie für Mehrsprachigkeit", Esperanto als sog. "künstliche Sprache" ausdrücklich von der Förderung aus, da es "keine kulturellen Bezüge" gebe. Angesichts von jährlich etwa 120 Esperanto-Büchern - davon etwa 70 Romanen, Erzählungen und Gedichtbänden - war diese Begründung schwer nachzuvollziehen. Mittlerweile vertritt die Europäische Kommission den Standpunkt, dass Sprachenkenntnisse generell vorteilhaft sind; sie hat daher ihre Förderung auf alle Sprachen ausgedehnt und bereits einzelne Esperanto-Projekte gefördert.


Zusatz 4. 6. 2009, 0.10 Uhr:

Ein Antwortschreiben des Bundeswahlleiters findet sich bei EDE.

Ein Kommentar dazu steht in unserem Forum.


Zusatz 4. 6. 2009, 12.25 Uhr:

Die Bonner Zeitung Express hat über das Thema berichtet.


Kontakt

"Europa - Demokratie - Esperanto" (EDE)
Bundesvorsitzender
Manuel Cebulla
Witteringstr. 47, 45130 Essen
Tel. 0201/7845-36


Bundeswahlleiter
Wiesbaden
Tel. 0611 / 75 23 39 (Zentrale 0611 - 75 1)

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