07.12.2009
Der Bonner "General-Anzeiger" hat auf der Titelseite seiner Wochenendausgabe einen Artikel über die Ablehnung von Esperanto beim "Bundeswettbewerb Fremdsprachen" veröffentlicht, in dem die Entscheidung des Wettbewerbs kritisiert wird.
Es wird zitiert, dass Esperanto den Organisatoren zu "künstlich" ist. Der Autor, Wolfgang Pichler, stellt die Esperanto-Kultur vor:
"Eigentlich haben sie alles, was eine echte Sprachkultur ausmacht: Bibelübersetzung, Rockbands, Zeitungen, Internetseiten, Nationalhymne. An den Unis in Ungarn ist Esperanto inzwischen als Zweitsprache anerkannt; rund 5000 Studenten pro Jahr legen dort Prüfungen in ihm ab. Von 'künstlich, weil nicht lebendig' kann also nicht die Rede sein - anders als beim Latein zum Beispiel, das beim Fremdsprachenwettbewerb erlaubt ist."
Interessant ist eine Idee des Autors zum Fehlen eines bestimmten Esperantolandes. Davon schreibt er in der Einleitung:
"'Die Kenntnis der Sprache eines anderen Landes ermöglicht echte Verständigung', schreibt Bundespräsident Horst Köhler (...) Schwierig wird das, wenn eine Sprache in 120 Ländern Sprecher hat, nicht aber die 'Sprache eines anderen Landes' ist."
Am Ende heißt es:
"Mehr Chancen hätten die Esperantanier vielleicht, wenn sie ihre Sprache zur 'Sprache eines Landes' machten - wenn sie sich also an einem Ort versammelten und den für unabhängig erklärten. Größer als der Vatikan würde er allemal. Komisch, dass man sich immer erst abgrenzen muss, um ernstgenommen zu werden."
Wer die Forderung nach Aufnahme von Esperanto unterstützen möchte, kann dies mit einer Facebook-Petition tun: "Für Esperanto beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen". Mittlerweile gibt es dort über 200 Unterstützer aus aller Welt.